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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Von Laien mit eigener Videokamera haben sich die Brüder Ricke hochgefilmt.
Ihr neuer Film wird öffentlich gefördert. Bild: K.P.
Donnerstag, 03.11.2005

Ihr Kino baut auf die Zukunft
Die Zukunft sieht trotz weißer Wände düster aus: Axel und Henning Ricke drehen mit "Deus-In-Machina" eine von der Filmstiftung NRW
geförderte Science Fiction Satire als digitales Kurzfilm-Spektakel in Düsseldorf und Haan.
Dass die Welt im 21. Jahrhundert so aussieht, wie das Innenleben des Düsseldorfer Kunstpalastes, das hätten sich dessen Erbauer wohl
nicht träumen lassen. Die Düsseldorfer Regie-Brüder Ricke aber schon. Das Museum dient mit seinem klinisch weißen Aussehen als Double
für eine futuristische Universität. Dort lehnt sich der Träumer Lutz (David Winter aus der TV-Serie "18 - Allein unter Mädchen") gegen ein
funktionalisiertes Gesellschaftssystem auf, das er versucht, mit den eigenen Waffen zu schlagen. Über 50 Komparsen, die später noch
digital vermehrt werden sollen, schlängelten sich beim Dreh im Kunstpalast in tristen, weißen Uniformen über die Flure. Gedreht wurde auch
in einer angemieteten Halle in Haan. "Der Film ist schon eine Hommage an ,1984 ́. Aber auch ,Brazil ́ von Terry Gilliam hat uns dabei sehr
beeinflusst", sagt Henning Ricke.
Axel (29) und Henning Ricke (25) gehören zu einer neuen Generation von Filmemachern, die in Nordrhein-Westfalen relativ unbemerkt
heranwächst. Statt Kunstkino möchten diese Filmfans ihrem Publikum lieber Unterhaltung mit einem Schuss augenzwinkernder Ironie bieten
- und zwar auf technisch hohem Niveau. Angefangen haben sie als Autodidakten mit Videokamera. Inzwischen sind die Rickes über
praktische TV-Arbeiten und Praktika zu Profis geworden. Henning Ricke studiert inzwischen an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Ihre Filme machen die Brüder auf
eigene Rechnung. Eine Kostprobe ihres Könnens lieferten sie mit der Parodie "Matrix XP" ab. Mit knapp 2000 Euro fertigten sie diesen Effekte-geladenen Vierminüter als
komischen Abgesang auf die "Matrix"-Filme an.
Ihr neues Projekt "D-I-M / Deus-In-Machina" ist wesentlich aufwändiger und wird als Kurzfilm mit 35 000 Euro von der Filmstiftung NRW gefördert. "Der Großteil des Geldes
geht für das Ausleihen der Filmausrüstung drauf", erklärt Henning Ricke.
Als Unterstützung für die Nachbearbeitung des Films haben sich die Gebrüder Ricke Hilfe von der Düsseldorfer Fachhochschule organisiert. "In Absprache mit ihrem
Professor machen sechs Studenten ihren Seminarschein jetzt mit der Post-Produktion unseres Films", so Henning Ricke.
Durch die unabhängige Fördervergabe seitens der Filmstiftung sind die Filmemacher aber nicht von einem kommerziellen Erfolg abhängig. "Das Fördergeld stammt aus dem
Fonds des Filmbüro NRW und wird nicht an uns zurückgezahlt", erklärt Claudia Droste-Deselaers von der Filmstiftung NRW. "Wir helfen auch bei der möglichen Auswertung
auf Sendeplätzen im Fernsehen oder als Vorfilm eines größeren Kinofilms."
Wo und wie der knapp 20-minütige "Deus-In-Machina" zu sehen sein wird, das wissen die Jungregisseure bisher aber auch noch nicht. "Wir werden auf jeden Fall bei allen
Filmfestivals anfragen und wir versuchen auch, eine weitere Förderung für die Abtastung einer richtigen Filmkopie für die Kinos zu bekommen", sagt Axel Ricke. "Danach
werden wir den Film aber sicherlich auch noch ins Internet stellen." Aktuelle Infos zu "Deus-In-Machina" können auch im Internet unter www.d-i-m.de abgerufen werden.
Kay Pinno
03.11.2005
Zeitungsverlagsgesellschaft E. Brost und J. Funke GmbH &